Welche Bedingungen fördern/verhindern die Korrosion von Eisenwolle?

von Anna Hille

Thema: Korrosion Tags: Korrosion Klassenstufen: 7-8 Versuchsart: SV

Ziel des Versuchs: In diesem Versuch wird Eisenwolle mit Salzlösung, Öl und Leitungswasser behandelt und über 24 h in Reagenzgläsern stehen gelassen, die mit der Öffnung nach unten in ein Wasserbad stehen. Durch den Sauerstoffverbrauch der Korrosionsreaktion, wird Wasser in die Reagenzgläser gesogen.

Materialien

5 Reagenzgläser, Glaswanne

Chemikalien

Eisenwolle, Öl, Essigsäure (w = 15%), Leitungswasser, Salzlösung

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Eisen Pulver H228P280
Olivenöl H315--
Essigsäure 1 M H314P280-P301+P330+P331-P305+P351+P338-P309+P310

Durchführung

Es werden fünf etwa gleichgroße Stücke Eisenwolle vorbereitet, sodass ein Reagenzglas ca. 3 cm hoch mit der Eisenwolle gefüllt wird. Vier der fünf Eisenwollestücke werden nun unterschiedlich behandelt. Ein Stück wird erst in Öl gelegt und danach mit Wasser abgespült. Das zweite Stück Eisenwolle wird in Essigsäure gelegt und ebenfalls mit Wasser abgespült. Das dritte Stück Eisenwolle wird in die Salzlösung und das vierte Stück Eisenwolle in Leitungswasser gelegt. Das fünfte Stück Eisenwolle bleibt unbehandelt. Die Eisenwollestücke werden nun in die Reagenzgläser gegeben. Die Reagenzgläser werden mit der Öffnung nach unten in die mit Wasser gefüllte Glaswanne gestellt.

Beobachtung

In dem Reagenzglas mit der unbehandelten Eisenwolle findet keine Reaktion statt. In dem Reagenzglas mit Salzwasser verfärbt sich die Eisenwolle teilweise rostrot und der Wasserstand im Reagenzglas steigt an (am höchsten von allen Reagenzgläsern). In den Reagenzgläsern mit Leitungswasser und mit Essigsäure behandelter Eisenwolle entsteht ebenfalls an der Eisenwolle eine rostrote Färbung und die Wasserstände steigen ungefähr gleichhoch an. Die mit Öl behandelte Eisenwolle verfärbt sich ebenfalls an einigen Stellen rostrot, jedoch weniger als die anderen behandelten Eisenwollestücke. Der Wasserstand steigt nur wenig an und es bildet sich eine Öl- Phase auf dem Wasser im Reagenzglas.

Abb. 1: Experiment nach 24 h, 1 nur Luft, 2 mit Salzwasser, 3 mit Essigsäure, 4 mit Leitungswasser, 5 mit Öl behandelte Eisenwolle

Deutung

Der Sauerstoff der Luft reagiert mit der Eisenwolle und es bildet sich Rost (Eisen(III)-oxid). Diese Reaktion findet nur statt, wenn Sauerstoff und Wasser vorhanden sind. Wenn der Sauerstoff in dem Reagenzglas verbraucht wird, steigt der Wasserstand um das verbrauchte Gasvolumen an.

Reaktionsgleichungen

Fe(s) → Fe2+(aq) + 2 e-

O2(g) + 2 H2O(l) + 4 e- → 4 OH-

Fe2+(aq) + 2 OH- → Fe(OH)2(s)

2 Fe(OH)2(s) + 0,5 O2(g) → Fe2O3(s) + 2 H2O(l)

Gesamtgleichung

4 Fe(s) +3 O2(g)→ 2 Fe2O3(s)

Durch die Salzlösung wird die Reaktion verstärkt. Durch die Ölschicht wird die Reaktion verlangsamt, da die Eisenwolle durch die Ölschicht vor dem Wasser und Sauersoff und damit vor der Korrosionsreaktion geschützt wird. Teilweise tropft das Öl von der Eisenwolle herunter und bildet eine Öl-Phase auf dem Wasser im Reagenzglas.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Dieser Versuch kann ebenfalls als Einstieg in das Thema Korrosion verwendet werden z.B. anstelle des Versuches „Wann rostet ein Eisennagel“.

Literatur

Tausch, M., & von Wachtendonk, M. (2006). Chemie Stoff Formel Umwelt Sekundarstufe 1. Bamberg: C.C. Buchners Verlag. S. 44


Download

Ähnliche Experimente

Korrosion von Eisenwolle
Korrosionswärmekissen

Feedback

Haben Sie Anmerkungen, Feedback oder Kritik zu diesem Experiment? Kontaktieren Sie uns unter Bezugnahme auf diese Seite!


Copyright und Lizenzen: Alle Rechte an den Inhalten dieser eLearning-Materialien liegen beim Autor oder den jeweiligen Urheberrechtsinhabern. Sämtliche Bilder und Texte sind entweder vom Autor selbst fotografiert oder verfasst oder sind gemeinfrei, es sei denn, es ist eine andere Quelle angegeben. Die gesammelten/vollständigen Literaturverzeichnisse der einzelnen Versuche sind jeweils in den entsprechenden Gesamtprotokollen zu finden.

Haftungsausschluss: Die Benutzung der hier vorliegenden Informationen geschieht auf vollkommen eigene Verantwortung. Haftung für Schäden oder Verluste, die beim Umgang mit den hier beschriebenen Stoffen oder bei der Durchführung von chemischen Versuchen entstehen, ist ausgeschlossen; ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben. Die Angaben zu den Stoffen und die Experimentieranleitungen wurden jedoch sorgfältig und nach bestem Gewissen erstellt und sind in jedem Falle zu beachten.