Quenching-Effekt

von Moritz Pemberneck

Thema: Laserinduzierte Fluoreszenz von Iod Tags: Iod, Laser, Fluoreszenz, Quenching-Effekt, Fluoreszenzlöschung Klassenstufen: 9-10 Versuchsart: SV

Ziel des Versuchs: Versuch zur Fluoreszenzlöschung durch den Quenching-Effekt.

Materialien

Rundkolben

Chemikalien

Iod

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Iod H332-H312-H400--

Durchführung

Einige Körner Iod werden in einen Rundkolben gefüllt. Der Rundkolben wird an eine Wasserstrahlpumpe (alternativ ans Hausvakuum, falls vorhanden) angeschlossen und der Kolben wird vakuumiert. Anschließend wird der Kolben mit den Handflächen erwärmt, sodass Iod in die Gasphase übergeht. In einer Dunkelkammer wird anschließend ein grüner Laserpointer durch den Kolben gerichtet. Anschließend wird das Vakuum entfernt, indem Luft in den Kolben gelassen wird. Danach wird erneut mit einem Laserpointer bestrahlt.

Beobachtung

Der Strahl des Laserpointers ist vor und nach dem vakuumierten Kolben grünlich, lediglich im Kolben ist der Strahl der Laserpointer orangefarben. Nach der Belüftung des Kolbens lässt sich keine Veränderung der Leuchterscheinung mehr wahrnehmen.

Abb. 1: Laser-induzierte Fluoreszenz von Iod

Deutung

Durch den Laserpointer werden (einige) Iod-Moleküle angeregt. Diese Anregung erfolgt elektronisch, aber es findet auch eine Schwingungsanregung statt. Wird diese Energie wieder abgegeben, erfolgt dies in diesem Fall unter Lichtemission. Da diese Emission nach Ausschalten des Lasers sofort abklingt, handelt es sich um eine Fluoreszenz. Das emittierte Licht (ca. 590 nm) ist in Bezug auf das Anregungslicht (ca. 530 nm) langwellig verschoben. Dieses Phänomen lässt sich auf eine strahlungslose Abregung der Schwingung des Moleküls zurückführen.

Anregung durch den Laser:

Fluorophor → Fluorophor*

und anschließende Relaxation:

Fluorophor* → Fluorophor + Lichtemission

Nach Belüftung des Kolbens lässt sich keine Fluoreszenz mehr wahrnehmen, weil die Bestandteile der Luft für einen Quenching-Effekt sorgen. Dabei stößt vor allem der Sauerstoff mit dem angeregten Fluorophor zusammen, sodass die Energie übertragen wird. Der Fluorophor wird so strahlungslos abgeregt.

Fluorophor* + Stoßpartner → Fluorophor + Stoßpartner*

Entsorgung

Das Iod wird mit Natriumthiosulfat-Lösung neutralisiert und im Ausguss entsorgt.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Im weiteren können auch andere Fluoreszenz-Phänomene, aber auch die Phosphoreszenz behandelt werden. Alternativ kann dieser Versuch auch mit einem Kolbenprober erfolgen. In diesen werden zunächst einige Körner Iod gefüllt. Danach wird der Kolbenprober mit den Handflächen erwärmt, bevor ein Vakuum über den Kolben aufgezogen wird. Bei Bestrahlung mit dem Laser ist ebenfalls die Fluoreszenz zu beobachten. Die Belüftung erfolgt über das Öffnen des Kolbenprobers, wobei dies unter dem Abzug erfolgen sollte.

Literatur

[1] Muenter, J. S., The Helium-neon laser-induced fluorescence spectrum of molecular iodine. An undergraduate laboratory experiment. J. Chem. Educ., 73(6):576-580, 1996.

[2] Tellinghuisen, J., Laser-induced molecular fluorescence. J. Chem. Educ., 58(5):438-441, 1981.


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