Einführungsversuch: Bildung von Eisenthiocyanat

von Anna Gulyas

Thema: Chemisches Gleichgewicht Tags: chemisches Gleichgewicht Klassenstufen: 11-12 Versuchsart: SV

Ziel des Versuchs: Dieser Versuch eignet sich gut, um die SuS darauf aufmerksam zu machen, dass es Reaktionen gibt, die nicht vollständig ablaufen, wo sich also ein Gleichgewicht zwischen Hin- und Rückreaktion einstellt.

Materialien

3 x 50 mL Becherglas, Messzylinder, Spatel, Feinwaage

Chemikalien

Eisen(III)-chlorid, Kaliumthiocyanat, Wasser

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Eisen(III)-chlorid-6-H2O H290-H302-H315-H318P280-P305+P351+P338
Kaliumthiocyanat H332-H312-H302-H412-EUH032--

Durchführung

0,27 g Eisen(III)-chlorid und  0,29 g Kaliumthiocyanat werden abgewogen und in je 300 mL Wasser gelöst.

In die drei Bechergläser werden jeweils gleiche Mengen der beiden Lösungen gegeben. In das eine Becherglas wird anschließend festes Eisen(III)-chlorid, in ein anderes festes Kaliumthiocyanat gegeben. Zum Vergleich werden die drei Lösungen auf ein weißes Blatt Papier gestellt.

Beobachtung

Beim Zusammengeben der farblosen Kaliumthiocyanatlösung und der gelben Eisen(III)-chloridlösung entsteht eine tiefrote Lösung. Diese Lösung wird bei weiterer Zugabe von Eisen(III)chlorid oder Kaliumthiocyanat noch dunkler.

Deutung

Obwohl die Stoffmengenverhältnisse für eine vollständige Reaktion ausgelegt sind, liegen offenbar noch Ausgangsstoffe in der Lösung vor, denn bei weiterer Zugabe von Ionen entsteht mehr vom tiefroten Produkt, wie die Farbvertiefung beweist.

Folgende Reaktion läuft ab:

Fe3+(aq)  +  3 SCN-(aq)  ⇌  Fe(SCN)3 (aq)
(gelb) (farblos) (dunkelrot)

Die Reaktion verläuft nicht vollständig, in der Lösung liegt ein Gleichgewicht aus Edukten und Produkten vor.

Entsorgung

Die Lösungen werden im Schwermetallabfall entsorgt.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Dieser Versuch eignet sich gut als Einstieg in die Einheit, denn hier wird das Phänomen der Gleichgewichtsreaktion sehr deutlich. Die Beobachtung, dass bei weiterer Zugabe eines Edukts mehr Produkt entsteht, lässt nur die Deutung zu, dass noch Edukte vorliegen, nicht nur Produkte, dass also ein Gleichgewicht vorliegen muss.

Literatur

Hoffmeister, Holger, http://www.hoffmeister.it/chemie/19-das_chemische _gleichgewicht.pdf (Zuletzt aufgerufen am 07.08.2013 um 11:16 Uhr), S. 5.


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