Synthese von Galalith

von Marc Ehlers

Thema: Kunststoffe Tags: Polykondensation, Galalith, Casein Klassenstufen: 11-12 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: In diesem Versuch wird Galalith aus Casein hergestellt über eine Polykondensation mit Acetaldehyd.

Materialien

Becherglas, Glasstab, Heizplatte, Uhrglas

Chemikalien

Casein (gepulvert, alkalilöslich), Acetaldehyd, 10 %ige Natronlauge, Alufolie

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Acetaldehyd H224-H351-H319-H335--
Casein alkalilöslich ----
GalalithLeider in der Datenbank nicht gefunden - bitte nachschlagen!
Schwefelsäure konz. H314--
Natronlauge 33% H314P280-P305+P351+P338-P310

Durchführung

Der Versuch muss unter einem Abzug durchgeführt werden. In einem Reagenzglas werden zu 3 g Casein 3 mL einer 10 %igen Natronlauge gegeben und gut durchmischt. Das Gemisch wird im Wasserbad so lange erhitzt, bis sich das Casein gelöst hat. Anschließend werden 5 mL Acetaldehyd hinzugegeben und nochmals gerührt. Anschließend kann die entstandene Suspension auf Alufolie gegeben werden, die über ein Uhrglas gespannt ist. Über 1-2 Tage sollte der entstandene Kunststoff ausgehärtet werden.

Beobachtung

Beim Erwärmen der Suspension entsteht ein Gemisch, das weißlich gefärbt ist. Nach Zugabe des Acetaldehyds entsteht eine braune Färbung.

Abb. 1: Versuchsaufbau zur Synthese von Galalith.
Abb. 2: Entstandenes Galalith nach aushärten.
Abb. 3: Reaktionsmechanismus

Deutung

Das Casein muss zur erneuten Lösung in Wasser aufgeschlossen werden, dazu wird die Natronlauge hinzugegeben. Die ursprüngliche mizellare Struktur geht jedoch verloren und kann nicht zurückgewonnen werden. Ist das Casein gelöst findet eine Polykondensation an den Aminogruppen der Proteine unter Abspaltung von Wasser statt (vgl. Abb. 3)

Ursprünglich wurde dieses Verfahren mit Formaldehyd durchgeführt, es entstand eine weiße feste Masse. Die auftretende braune Färbung in diesem Versuch kann daher wahrscheinlich durch den verwendeten Acetaldehyd erklärt werden.

Entsorgung

Der entstandene Feststoff kann nach vollständigem Aushärten über den Feststoffabfall entsorgt werden.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Dieser Versuch kann durchgeführt werden, um die Polykondensation einzuführen oder zu wiederholen. Dabei kann auf die Regeneratkunststoffe eingegangen und Vor- und Nachteile dieser aufgezeigt werden.

Literatur

[1] G. Schwedt, Experimente rund um die Kunststoffe des Alltags, 2013, S.38f.


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