Reaktion von Kaliumpermanganat und Salzsäure

von Annika Nüsse

Thema: Erweiterter Redoxbegriff Tags: Erweiterter Redoxbegriff Klassenstufen: 7-8 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: Der Versuch stellt eine Elektronenübertragungsreaktion dar, an welcher kein Sauerstoff beteiligt ist. Zur Erklärung des Experiments wird an Vorwissen der SuS der erweiterte Redoxbegriff benötigt.

Materialien

Stativ, Reagenzglas, Pipette, Becherglas

Chemikalien

Kaliumpermanganat, konzentrierte Salzsäure, Wasser, Chlor, Kaliumchlorid, ManganchloridSicherheitshinweis: Der Versuch ist unter dem Abzug durchzuführen, da Chlorgas entsteht!

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Kaliumpermanganat H272-H302-H410--
Salzsäure konz. H314-H335--
Wasser --
Chlor H270-H331-H319-H335-H315-H400--
Kaliumchlorid ----

Durchführung

Es wird eine konzentrierte Kaliumpermanganat-Lösung angesetzt und wenige Zentimeter in das Reagenzglas gefüllt. Über eine Pipette wird konzentrierte Salzsäure hinzu getropft.

Beobachtung

Die Lösung entfärbt sich und es ist ein leichter Chlorgeruch wahrnehmbar.

Abb. 1: Aufbau der Reaktion von Kaliumpermanganat-Lösung mit konzentrierter Salzsäure.

Deutung

Die Chlorid-Ionen werden zu gasförmigem Chlor oxidiert, geben als Elektronen ab. Die Permanganat-Ionen nehmen hingegen Elektronen auf und werden zu Mangan(II)-Ionen reduziert.

Reduktion: MnO +5e +8H+ → Mn2+ +4H2O

Oxidation: MnO +5e +8H+ → Mn2+ +4H2O

Gesamtreaktion: 10Cl-(aq) + 2MnO-4(aq) + 16H+(aq) → 5Cl2 + 2Mn2+(aq) + 8H2O(l)

Weiterhin kann es zu Nebenreaktionen kommen, wobei die Kalium- und Mangan-Ionen mit den überschüssigen Chloridionen zu Kaliumchlorid und Manganchlorid reagieren können.

Mn2+(aq) + 2Cl-(aq) → MnCl2(s)

K+(aq) + Cl-(aq) → KCl(s)

Diese Nebenreaktionen würde ich allerdings nicht mit den SuS diskutieren, da das zu weit führt und von der eigentlichen Thematik ablenkt.

Entsorgung

Das Gemisch wird im Schwermetallbehälter entsorgt.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Um diesen Versuch durchzuführen, bedarf es eines Reaktionspartners, der Permanganat- Ionen zu Mangan(II)-Ionen reduzieren vermag. Hierbei wurde sich der Chlorid-Ionen bedient, woraus eine geringe Menge Chlorgas resultiert. Da der Versuch unter dem Abzug durchgeführt wird, wird die Gefährdung der SuS minimiert. Alternativen wären z.B. Bromwasserstoff gewesen, was jedoch ein größeres gesundheitliches Risiko darstellt.

Literatur

[3] K.-U. Jagemann, http://www.jagemann-net.de/chemie/chemie11/redoxreaktionen/redoxreaktionen.php, 2009-2011, (zuletzt abgerufen am 27.07.2016 um 08:29 Uhr).


Download

Ähnliche Experimente

Vergleich von Sauerstoff und Schwefel
Verbrennen von Magnesiumband in Kohlenstoffdioxid

Feedback

Haben Sie Anmerkungen, Feedback oder Kritik zu diesem Experiment? Kontaktieren Sie uns unter Bezugnahme auf diese Seite!


Copyright und Lizenzen: Alle Rechte an den Inhalten dieser eLearning-Materialien liegen beim Autor oder den jeweiligen Urheberrechtsinhabern. Sämtliche Bilder und Texte sind entweder vom Autor selbst fotografiert oder verfasst oder sind gemeinfrei, es sei denn, es ist eine andere Quelle angegeben. Die gesammelten/vollständigen Literaturverzeichnisse der einzelnen Versuche sind jeweils in den entsprechenden Gesamtprotokollen zu finden.

Haftungsausschluss: Die Benutzung der hier vorliegenden Informationen geschieht auf vollkommen eigene Verantwortung. Haftung für Schäden oder Verluste, die beim Umgang mit den hier beschriebenen Stoffen oder bei der Durchführung von chemischen Versuchen entstehen, ist ausgeschlossen; ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben. Die Angaben zu den Stoffen und die Experimentieranleitungen wurden jedoch sorgfältig und nach bestem Gewissen erstellt und sind in jedem Falle zu beachten.