Einwirkungen von Salzsäure auf verschiedene Salze

von Benjamin Heuer

Thema: Reaktion von Säuren und Basen mit Metallen und Nichtmetallen Tags: Säure-Base, Metallsalze, Gasentwicklung Klassenstufen: 9-10 Versuchsart: SV

Ziel des Versuchs: In diesem Versuch geht es darum, die Wirkung von Salzsäure auf verschiedene Salze zu untersuchen.

Materialien

vier Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Spatel, Bunsenbrenner, Reagenzglasklammer

Chemikalien

verdünnte Salzsäure, Calciumcarbonat, Magnesiumsulfat, Eisensulfid, Natriumacetat

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Salzsäure 0,1 M H290--
Calciumcarbonat ----
Magnesiumsulfat-7-H2O ----
Eisen(II)-sulfid ----
Natriumacetat-3-H2O ----

Durchführung

Die vier Salze werden in vier Reagenzgläser gegeben. Auf jedes der Salze werden nun je 3 mL Salzsäure gegeben (Abzug). Tritt spontan keine Reaktion auf, so muss kurz erwärmt werden.

Beobachtung

Nach Zugabe von Salzsäure zum Calciumcarbonat zeigt sich eine Gasentwicklung. Zudem trübt sich die entstehende Lösung und es entsteht ein weißer Niederschlag. Beim Magnesiumsulfat geht das Salz in Lösung und diese trübt sich dabei. Beim Eisensulfid ist neben der Gasentwicklung ein Geruch nach Schwefelwasserstoff wahrnehmbar. Natriumacetat löst sich in der Salzsäure, es entstehen ein Geruch nach Acetat und eine klare Lösung.

Deutung

Calciumcarbonat reagiert mit Salzsäure zu Calciumchlorid, welches ausfällt, und Kohlensäure, welche wiederum in Wasser und Kohlendioxid dissoziiert.

CaCO3 (s) + 2 H+(aq) + 2 Cl-(aq) → Ca2+(aq) + 2 Cl-(aq) + H2CO3 (aq)

H2CO3 (aq) ⇌ H2O(l) + CO2 (g)

Eisen(II)-sulfid reagiert mit Salzsäure zu Eisen(II)-chlorid und Schwefelwasserstoff.

FeS(s) + 2 H+(aq) + 2 Cl-(aq) → Fe2+(aq) + 2 Cl-(aq) + H2S(g)

Natriumacetat reagiert mit Salzsäure zu Natriumchlorid und Essigsäure.

CH3COONa(s) + H+(aq) + Cl-(aq) → Na+(aq) + Cl-(aq) + CH3COOH(aq)

Da Schwefelsäure stärker flüchtig ist als Salzsäure, wird diese nicht durch Salzsäure aus Sulfaten freigesetzt.

Entsorgung

Die Lösungen werden im Behälter mit anorganischen Substanzen entsorgt.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Dieser Versuch kann dazu dienen, bereits durchgeführte Nachweisreaktionen von Gasen zu wiederholen. Alternativ kann noch das Verhalten von Laugen auf Metallsalze untersucht werden. Besonders zu beachten ist, dass der bei der Reaktion des Eisen(II)-sulfids freigesetzte Schwefelwasserstoff sehr giftig ist. Daher sollten die eingesetzten Mengen möglichst gering sein. Außerdem muss unter dem Abzug gearbeitet werden.

Literatur

K. Häusler, H. Rampf, R. Reichelt, Experimente für den Chemieunterricht, Oldenbourg, 1991, S. 115.


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