Fällungstitration von Natriumchlorid mit Silbernitrat

von Kristina Breithaupt

Thema: Titrationen (Alltagschemikalien) Tags: Fällungstitration Klassenstufen: 9-10 Versuchsart: SV

Ziel des Versuchs: In diesem Versuch wird die unbekannte Konzentration der Natriumchlorid-Lösung mittels Fällungstitration durch Silbernitrat bestimmt.

Materialien

Bürette, Stativ, Trichter, Magnetrührer mit Rührschwein, Becherglas, schwarze Pappe

Chemikalien

Silbernitrat (0,01 M) und Natriumchlorid

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Natriumchlorid ----
Silbernitratlösung 0,1 M H315-H319-H410P273-P305+P351+P338-P501

Durchführung

Es werden 100 mL einer 0,01 M Silbernitrat-Lösung hergestellt und in die Bürette mittels Trichter gefüllt. Im Becherglas befindet sich eine Natriumchlorid-Lösung mit unbekannter Konzentration. Das Becherglas steht auf dem Magnetrührer und in der Lösung befindet sich das Rührschwein. Die Natriumchlorid-Lösung wird mit der Silbernitrat-Lösung bis zum Auftreten einer Trübung titriert. Die schwarze Pappe hilft zur Kontrastierung, um den Zeitpunkt der ersten Trübung besser erkennen zu können.

Beobachtung

Nach einer Zugabe von 3,5 mL Silbernitrat-Lösung ist eine milchig-weiße Trübung im Becherglas zu erkennen.

Abb. 1: Darstellung der Natriumchlorid-Lösung vor einem schwarzen Hintergrund vor der Titration
Abb. 2: Darstellung der Natriumchlorid-Lösung vor einem schwarzen Hintergrund beim Auftreten der ersten Trübung

Deutung

Die milchige Trübung der Lösung ist durch das Ausfällen von Silberchlorid bedingt.

Reaktionsgleichung:

Ag+(aq) + Cl-(aq) ⇌ AgCl(s)

Dieses Ausfällen ist durch die Überschreitung des Löslichkeitsproduktes von Silberchlorid bedingt, da eine übersättigte Lösung vorliegt. Durch das Ausfällen gelant das Systen wieder in den Gleichgewichtszustand. Das Löslichkeitsprodukt für Silberchlorid stellt sich wie folgt dar:

KL = c(Cl-) · c(Ag+)

Die Formel für das Löslichkeitsprodukt wird nach der unbekannten Chloridionen-Konzentration umgestellt. Somit wird Folgendes erhalten:

c(Cl-) =  
 KL
 c(Ag+)

Ist nur der pKL-Wert gegeben (Lit.: 9,77), kann der KL-Wert durch folgende Formel erhalten werden:

KL = 10-pKL = 10-9,77 = 1,69 · 10-10 mol2/L2

Es muss die neue Silberionen- Konzentration bestimmt werden:

c(Ag+) =   c0, AgNO3  ·  
Vtitriert
Vges
  =   0,01 mol/L  ·  
0,0035 L
0,2035 L
  =   1,72 · 10-4 mol/L

Nun werden die Werte eingesetzt:

c(Cl-) =  
  1,69 · 10-10mol2/L2
 1,72 · 10-4 mol/L
  =   9,83 · 10-7 mol/L

Es wurde eine Natriumchlorid-Lösung der Konzentration von 9,83 · 10-7 mol/L für diesen Versuch verwendet. Nun kann noch die Masse bestimmt werden, die zur Herstellung der Lösung eingewogen wurde. Dazu wird zuerst die Stoffmenge von Natriumchlorid berechnet:

n(NaCl) = c(Cl-) · Vges = 9,83 · 10-7 mol/L · 0,2035 L = 4,00 · 10-8 mol

Die molekulare Masse von Natriumchlorid beträgt 59 g/mol.

m = n · M = 4,00 · 10-8 mol · 59 g/mol = 2,36 · 10-6 g

Entsorgung

Die Entsorgung der Lösung wird im Schwermetallbehälter vorgenommen.

Literatur

abgeändert nach: Uni Potsdam, www.chem.uni-potsdam.de/anorganik/Argentometrie.doc+&cd=4&hl=de&ct=clnk&gl=de, 08.08.16 (Zuletzt abgerufen am 08.08.16. um 20:24 Uhr).


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