Passivierung von Eisen

von Anonym_2

Thema: Korrosion und Korrosionsschutz Tags: Passivierung, Korrosionsschutz, Säurekorrosion Klassenstufen: 11-12 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: In diesem Versuch wird auf verschiedene Weise der Eisennagel pssiviert und so gegen Korrosion geschützt.

Materialien

2 Eisennägel, 3 Bechergläser (50 mL), Stativ, Bindfaden, Spritzflasche, Becherglas (100 mL)

Chemikalien

konzentrierte Salpetersäure, Salzsäure (25 %-ig), Kupfersulfat (7 %-ig)

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Salzsäure konz. H314-H335--
Salpetersäure konz. H272-H314-EUH071--
Kupfer(II)-sulfat-5-H2O H302-H319-H315-H410P280-P273-P302+P352-P305+P351+P338-P309+P311
Stickstoffdioxid H270-H330-H314--
Wasser --

Durchführung

Der Versuch ist unter dem Abzug durchzuführen!

10 mL der Salzsäure, der Salpetersäure und des Kupfersulfats werden in jeweils ein Becherglas gegeben. Der Nagel wird mithilfe des Bindfadens an dem Stativ befestigt. Die Bechergläser werden direkt unter dem Bindfaden positioniert. Die Nägel können mithilfe des Stativs in die Lösungen getaucht werden. Es folgen zwei Versuchsdurchführungen.

  1. Der Eisennagel wird 30 s in die Salzsäurelösung gehalten und anschließend mit Wasser abgespült. Dazu wird der Nagel mithilfe der Spritzflasche abgespült und unter den Nagel das leere 100 mL Becherglas gestellt. Dann wird der Nagel 1 min in die Salpetersäure gehalten und dann erneut kurz in die Salzsäurelösung gehängt.
  2. Der zweite Eisennagel wird zunächst für 3 s in die Kupfersulfatlösung gegeben und anschließend mit Wasser abgespült. Danach wird der Nagel für 1 min in Salpetersäure gehalten und dann erneut für 10 s in die Kupfersulfatlösung gehalten.

Beobachtung

Beobachtungen am ersten Nagel:

  1. Bei dem Eintauchen in Salzsäure ist eine Gasentwicklung zu beobachten. Nach der Reinigung und dem Eintauchen in die Salpetersäure ist ebenfalls eine Gasentwicklung zu sehen, allerdings ist das entstehende Gas braun. Bei erneutem Hängen in die Salzsäurelösung ist keine Beobachtung zu machen.
  2. Nach dem Eintauchen in die Kupfersulfatlösung ist der Nagel mit einer dunklen Schicht überzogen. Nach der Reinigung und dem Eintauchen in die Salpetersäure ist die Schicht verschwunden und ein braunes Gas steigt auf. Bei erneuter Gabe in die Kupfersulfatlösung ist keine Veränderung zu beobachten.
Abb. 1: Versuchsaufbau

Deutung

Für die beiden Versuchsdurchführung ergeben sich folgende Deutungen.

  1. Durch die Säure wird das Eisen oxidiert und die Wasserstoff-Ionen reduziert. Es steigt Wasserstoff auf.

    Fe(s) + 2 H+(aq) ⟶ Fe2+ + H2(g)

    Mit der Salpetersäure wird eine Eisenoxidschicht und Stickstoffdioxid gebildet.

    2Fe(s) + 6H+(aq) + 6NO3-(aq) ⟶ Fe2O3(s) + 6NO2(g) + 3H2O(l)

    Bei erneutem Eintauchen in die Salzsäure ist keine Gasentwicklung zu beobachten, da die Oxidation des Eisens durch die gebildete Eisenoxidschicht verhindert wird.

  2. Da Kupfer edler ist als Eisen, werden die Kupfer-Ionen in der Lösung am Eisennagel reduziert und die Eisen-Ionen oxidiert. Damit überzieht sich der Eisennagel mit einer Kupferschicht.

    Fe(s) + Cu2+(aq) ⟶ Fe2+(aq) + Cu(s)

    Das Eintauchen in die Salpetersäure hat zur Folge, dass die Kupferschicht gelöst wird und es entsteht eine Eisenoxidschicht sowie braunes Stickstoffdioxidgas.

    Cu(s) + 4H+(aq) + 2NO3-(aq) ⟶ Cu2+(aq) + H2O(l) + 2NO2(g)

    2Fe(s) + 6H+(aq) + 6NO3-(aq) ⟶ Fe2O3(s) + 6NO2(g) + 3H2O(l)

    Bei erneutem Eintauchen in die Kupfersulfat-Lösung wird die Oxidation des Eisens durch die Eisenoxidschicht verhindert.

Entsorgung

Die beiden Säuren werden im Säure-Base-Behälter entsorgt. Die Kupfersulfatlösung wird in den Schwermetallbehälter gegeben. Die Nägel werden in den anorganischen Feststoffabfall gegeben.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse:

Vorsicht! Die Nägel sollten die Becherglaswände nicht berühren

Der Versuch ist als Lehrerdemonstrationsversuch durchzuführen, da zum Teil mit konzentrierten Säuren gearbeitet wird. Des Weiteren entsteht Stickstoffdioxid, welches giftig und mit dem die SuS nicht in Berührung kommen dürfen. Die SuS sollten sich dabei direkt an das Lehrerpult stellen oder der Versuch mit einer Kamera vergrößert werden, da die Versuchsbeobachtungen aufgrund des kleinen Eisennagels auch relativ klein sind. Da Stickstoffdioxid entsteht muss unter dem Abzug gearbeitet werden.

Mithilfe des Versuchs kann die elektrochemische Spannungsreihe er- arbeitet und die Redoxpotentiale qualitativ sortiert werden. Dazu muss bereits bekannt sein, dass das unedlere Metall oxidiert und das edlere Metall reduziert wird.

Literatur

http://www.chemiefachberater.manos-dresden.de/downloads/passivierungvoneisen.pdf (zuletzt aufgerufen am 09.08.2013)


Download

Ähnliche Experimente

Verkupfern eines Eisennagels
Korrosionsvorgänge am Eisen

Feedback

Haben Sie Anmerkungen, Feedback oder Kritik zu diesem Experiment? Kontaktieren Sie uns unter Bezugnahme auf diese Seite!


Copyright und Lizenzen: Alle Rechte an den Inhalten dieser eLearning-Materialien liegen beim Autor oder den jeweiligen Urheberrechtsinhabern. Sämtliche Bilder und Texte sind entweder vom Autor selbst fotografiert oder verfasst oder sind gemeinfrei, es sei denn, es ist eine andere Quelle angegeben. Die gesammelten/vollständigen Literaturverzeichnisse der einzelnen Versuche sind jeweils in den entsprechenden Gesamtprotokollen zu finden.

Haftungsausschluss: Die Benutzung der hier vorliegenden Informationen geschieht auf vollkommen eigene Verantwortung. Haftung für Schäden oder Verluste, die beim Umgang mit den hier beschriebenen Stoffen oder bei der Durchführung von chemischen Versuchen entstehen, ist ausgeschlossen; ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben. Die Angaben zu den Stoffen und die Experimentieranleitungen wurden jedoch sorgfältig und nach bestem Gewissen erstellt und sind in jedem Falle zu beachten.