Ammoniak: Die teure, schnelle Synthese

von Anonym_9

Thema: Reaktionen von Metallen und Metallverbindungen sowie von Nichtmetallen (Ammoniak) Tags: Ammoniak, Redoxreaktion Klassenstufen: 9-10 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: In diesem Versuch wird Ammoniak aus Magnesiumnitrid hergestellt.

Materialien

Dreifuß mit Drahtnetz, 250 mL Becherglas, 2 Glasstäbe, Gasbrenner, Porzellanschale, Universalindikator-Papier

Chemikalien

Magnesiumspäne, Magnesiumband

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Magnesium H228-H261-H252--
Magnesiumoxid ----
Ammoniak gasförmig H221-H331-H314-H400--

Durchführung

Auf die Ceranplatte wird ein etwa 3 cm hoher Kegel aus Magnesiumspänen gegeben. Das Magnesiumband wird als Lunte in den unteren Teil des Kegels gesteckt. Das Becherglas wird auf dem Kopf im Stativ befestigt, sodass ein schmaler Spalt zwischen dem Drahtnetz und dem Becherglas besteht. Das Magnesiumband wird dann mit dem Brenner entzündet und das Becherglas über dem Magnesium befestigt.

Nach dem Erkalten wird das Reaktionsprodukt zerkleinert und in die Porzellanschale gegeben. Nun wird das Produkt mit Wasser übergossen. Es wird vorsichtig eine Geruchsprobe genommen und das entweichende Gas mit feuchtem Indikatorpapier überprüft.

Beobachtung

Das Magnesium brennt mit heller Flamme unter dem Becherglas. Es entsteht Rauch.

Innerhalb des kegelförmigen Produkthäufchens ist ein grüngelber Feststoff entstanden. Beim Lösen in Wasser entsteht ein stechender Geruch nach Ammoniak und das Indikatorpapier färbt sich grünblau.

Abb. 1: v.l.n.r.: Entzünden des Magnesiumbands, brennendes Magnesium unterm Becherglas, Verbrennungsprodukt, Überprüfung der Dämpfe

Deutung

An der Außenseite des Kegels reagiert das Magnesium mit Sauerstoff zu Magnesiumoxid:

2 Mg(s) + O2 (g) → 2 MgO(s)

Bei der Verbrennung unter dem Becherglas entsteht Magnesiumnitrid, ein grüngelber Feststoff, als Produkt der Reaktion von Magnesium mit dem Stickstoff aus der Luft in der Mitte des Kegels:

3 Mg(s) + 2 N2 (g) → Mg3N2 (s)

Magnesiumnitrid reagiert mit Wasser zu Magnesiumoxid und Ammoniak, welcher über das feuchte Indikatorpapier als Ammoniumhydroxid nachgewiesen wird.

Mg3N2 (s) + 3 H2O(l) → 3 MgO(s) + 2 NH3 (g)

Entsorgung

Entsorgung erfolgt im Säure-Base-Behälter

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse:

Dieser Versuch eignet sich, um den Energieaufwand der Ammoniaksynthese aus dem Stickstoff der Luft zu verdeutlichen, auch wenn dieses Verfahren nicht mit großtechnischen Verfahren vergleichbar ist.

Nach diesem Versuch sind die Thematisierung des Haber-Bosch-Verfahrens und des Stickstoffkreislaufs sinnvoll.

Literatur

H. Schmidkunz, W. Rentzsch, Chemische Freihandversuche Band 1, Aulis Verlag, 2011, S. 162.


Download

Ähnliche Experimente

Salze und Salzsäure
Tätern auf der Spur - Das Sichtbarmachen von Fingerabdrücken mit Ioddampf

Feedback

Haben Sie Anmerkungen, Feedback oder Kritik zu diesem Experiment? Kontaktieren Sie uns unter Bezugnahme auf diese Seite!


Copyright und Lizenzen: Alle Rechte an den Inhalten dieser eLearning-Materialien liegen beim Autor oder den jeweiligen Urheberrechtsinhabern. Sämtliche Bilder und Texte sind entweder vom Autor selbst fotografiert oder verfasst oder sind gemeinfrei, es sei denn, es ist eine andere Quelle angegeben. Die gesammelten/vollständigen Literaturverzeichnisse der einzelnen Versuche sind jeweils in den entsprechenden Gesamtprotokollen zu finden.

Haftungsausschluss: Die Benutzung der hier vorliegenden Informationen geschieht auf vollkommen eigene Verantwortung. Haftung für Schäden oder Verluste, die beim Umgang mit den hier beschriebenen Stoffen oder bei der Durchführung von chemischen Versuchen entstehen, ist ausgeschlossen; ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben. Die Angaben zu den Stoffen und die Experimentieranleitungen wurden jedoch sorgfältig und nach bestem Gewissen erstellt und sind in jedem Falle zu beachten.