Thermolyse von Eisensulfat

von Patricia Hiller

Thema: Vom Schwefel zur Schwefelsäure Tags: Thermolyse, Schwefelsäure, Eisensulfat Klassenstufen: 9-10 Versuchsart: SV

Ziel des Versuchs: Durch thermische Spaltung von Eisensulfat kann in diesem Versuch Schwefelsäure gewonnen werden

Materialien

Reagenzglas (Duran), durchbohrter Stopfen, Winkelrohr (90°), 50 mL-Becherglas, Gasbrenner, Spatel, Hexe

Chemikalien

Eisen(III)-sulfat (Fe2(SO4)), Bariumchlorid-Lösung (w(BaCl2)= 1%)

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Bariumchlorid-2-H2O H301-H332--
Eisen(III)-sulfatLeider in der Datenbank nicht gefunden - bitte nachschlagen!
Eisen(III)-oxid rot H315-H319-H335P261-P305+P351+P338

Durchführung

Das Reagenzglas wird etwa 2 cm hoch mit Eisen(III)sulfat gefüllt und mit dem Stopfen samt Winkelrohr geschlossen. Das Becherglas wird mit 30 mL Bariumchlorid-Lösung gefüllt und auf eine Hexe gestellt. Das Sulfat im Reagenzglas wird stark erhitzt, sobald eine Veränderung wahrgenommen werden kann, wird angefeuchtetes Indikatorpapier vor das Winkelrohr gehalten. Das Winkelrohr wird im Anschluss in die Bariumchlorid-Lösung getaucht.

Beobachtung

Das Eisensulfat verfärbt sich langsam rötlich. Am Rand des Reagenzglases, ins Besondere im Bereich des Stopfens kondensiert eine farblose Flüssigkeit. Das Indikatorpapier färbt sich rot. Die Bariumchlorid-Lösung trübt sich leicht (erst nach Schräghalten des Reagenzglases).

Versuchsaufbau für die Thermolyse von Eisensulfat.

Deutung

Eisen(III)-sulfat kann thermisch gespalten werden. Als Reaktionsprodukte entstehen neben Schwefelsäure, Eisen(III)-oxid und Wasser.

Fe2(SO4)3 · 9 H2O (s) → 3 H2SO4 (aq) + Fe2O3 (s) + 6 H2O (l)

Entsorgung

Die Bariumchlorid-Lösung wird durch Zugabe von Schwefelsäure in Bariumsulfat überführt und abfiltriert. Die Entsorgung erfolgt im Schwermetallbehälter (Feststoffe). Das entstandene Eisenoxid kann zu den Feststoffabfällen gegeben werden.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Der Material und Zeitaufwand für diesen Versuch ist gering. Außerdem bietet er den SuS die Möglichkeit ein historisches Verfahren zur Darstellung von Schwefelsäure („Vitriolbrennen“-Thermolyse von Eisensulfat) kennen zu lernen und selbst experimentell zu erproben. Die Nachweisreaktionen für Schwefelsäure über Indikatorpapier und Fällung des Sulfations mit Bariumchlorid, sind leicht durchzuführen und nachzuvollziehen. Allerdings hat es einige Zeit gedauert, bis sich die Bariumchlorid-Lösung getrübt hat, der Nachweis über das Indikatorpapier ging deutlich schneller. Allerdings kann dieser Nachweis nicht als spezifischer Nachweis für Schwefelsäure gesehen werden, da jede andere Säure das Papier ebenfalls rot gefärbt hätte.

Literatur

Glöckner, W., Jansen, W., Weissenhorn, R.G. (Hrsg.), Handbuch der experimentellen Chemie. Sekundarbereich II. Band 1. Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoffgruppe. Aulis Verlag Deubner. Köln (2002).


Download

Ähnliche Experimente

Darstellung von Schwefelsäure nach dem Kontaktverfahren
Schwefelsäuredarstellung durch Verbrennung von Schwefel mit Kaliumnitrat

Feedback

Haben Sie Anmerkungen, Feedback oder Kritik zu diesem Experiment? Kontaktieren Sie uns unter Bezugnahme auf diese Seite!


Copyright und Lizenzen: Alle Rechte an den Inhalten dieser eLearning-Materialien liegen beim Autor oder den jeweiligen Urheberrechtsinhabern. Sämtliche Bilder und Texte sind entweder vom Autor selbst fotografiert oder verfasst oder sind gemeinfrei, es sei denn, es ist eine andere Quelle angegeben. Die gesammelten/vollständigen Literaturverzeichnisse der einzelnen Versuche sind jeweils in den entsprechenden Gesamtprotokollen zu finden.

Haftungsausschluss: Die Benutzung der hier vorliegenden Informationen geschieht auf vollkommen eigene Verantwortung. Haftung für Schäden oder Verluste, die beim Umgang mit den hier beschriebenen Stoffen oder bei der Durchführung von chemischen Versuchen entstehen, ist ausgeschlossen; ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben. Die Angaben zu den Stoffen und die Experimentieranleitungen wurden jedoch sorgfältig und nach bestem Gewissen erstellt und sind in jedem Falle zu beachten.