Elefantenzahnpasta

von Annika Nüsse

Thema: Halogene Tags: Halogene, Katalyse Klassenstufen: 9-10 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: Bei der Reaktion von Kaliumiodid und Wasserstoffperoxid kommt es zu einer enormen Schaumbildung, welche im Volksmund gern Elefantenzahnpasta genannt wird.

Materialien

Wanne/Aquarium, Standzylinder (100 mL), 2 Bechergläser

Chemikalien

Wasserstoffperoxid-Lösung (34,5-36,5%), Kaliumiodid, Wasser, Spülmittel

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Wasserstoffperoxid 30% H302-H318P280-P305+P351+P338
Kaliumiodid H302-H315-H319P305+P351+P338
Wasser --
Iod H332-H312-H400--
SauerstoffLeider in der Datenbank nicht gefunden - bitte nachschlagen!

Durchführung

Der Standzylinder wird in die Wanne gestellt und mit 5 mL Spülmittel befüllt. In einem Becherglas werden 10 g Kaliumiodid in 10 mL Wasser gelöst. Das andere Becherglas wird mit 50 mL Wasserstoffperoxid-Lösung befüllt. Der Inhalt beider Bechergläser wird gleichzeitig in den Standzylinder gegossen.

Hinweis: Versuch unbedingt unter dem Abzug durchführen und diesen während des Versuches geschlossen halten!

Beobachtung

Innerhalb weniger Sekunden bildet sich aus dem Gemisch im Standzylinder ein gelber Schaum, der ein sehr großes Volumen einnimmt.

„Elefantenzahnpasta“.

Deutung

Durch Kaliumiodid wird das Wasserstoffperoxid katalytisch gespalten in Wasserstoff und Sauerstoff.

I- (aq) + H2O2 (aq) → IO- (aq) + H2O (g)

IO- (aq) + H2O2 (aq) → I- (aq) + O2 (g) + H2O (g)

Die Reaktion verläuft stark exotherm, was zur Folge hat, dass sich Wasserdampf bildet. Sauerstoff und Wasserdampf schäumen das Geschirrspülmittel stark auf. In einer Nebenreaktion entsteht aus Wasserstoffperoxid und den Iodidionen zudem Iod, was die gelbe Farbe des Schaums erklärt.

H2O2 (aq) + 2 I- (aq) + 2 H3O+ (aq) → I2 (g) + 4 H2O (g)

Entsorgung

Der Schaum wir im halogenidhaltigem Abfall entsorgt. kann verdünnt in den Ausguss gegeben werden.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Im Anschluss an diesen Versuch kann die reduzierende Wirkung von Halogenid-Ionen oder aber weitere Katalyseprozesse besprochen werden. Eine Wiederholung der Begriffe exotherm, endotherm, Katalysator, Aktivierungsenergie ist in diesem Kontext denkbar. Während des Versuches ist unbedingt darauf zu achten, das eventuell entstehende Ioddämpfe, die nicht über den Schaum gebunden werden, NICHT eingeatmet werden.

Literatur

[2] Sven Sommer, http://netexperimente.de/chemie/9.html, 2008-2016 (Zuletzt abgerufen am 28.07.2016 um 18:53 Uhr).


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