Thema: Messung der Reaktionsgeschwindigkeit | Tags: Reaktionsgeschwindigkeit, Ioduhr, Reduktionsmittel | Klassenstufen: 11-12 | Versuchsart: LV |
Bechergläser, Magnetrührer mit Heizplatte und Rührfisch, Spatel
Demin. Wasser, Ethanol, Kaliumiodat, konz. Schwefelsäure, Natriumsulfit, Salicylsäure, Stärkelösung
Gefahrstoff | H-Sätze | P-Sätze | GHS |
---|---|---|---|
Wasser | - | - | |
Ethanol | 225‐319 | 210‐240‐305+351+338‐403+233 | |
Kaliumiodat | H272-H315-H319-H335 | P220-P261-P305+P351+P338 | |
Schwefelsäure konz. | H314 | -- | |
Natriumsulfit wasserfrei | -- | -- | |
Stärke löslich | -- | -- |
Es werden drei Lösungen benötigt, die jeweils wie folgt hergestellt werden:
Dann werden in vier Bechergläser jeweils 50 mL der Lösung 2 und 1 mL der Lösung 3 vorgelegt. In weiteren vier Bechergläsern wird die Lösung 1 mit demineralisiertem Wasser unterschiedlich stark verdünnt (siehe Tabelle 1). Dann werden die verdünnten Lösungen von Lösung 1 und die Bechergläser mit den vorgelegten Lösungen 2 und 3 gegeben und die Zeit bis zum Farbumschlag gestoppt.
Tabelle 1: Verdünnung von Lösung 1 und Messergebnisse der Reaktionszeit.
Becherglas | Lösung 1 in [mL] | demin. Wasser in [mL] | Reaktionszeit in [sec] |
---|---|---|---|
1 | 6,25 | 40,75 | 70,5 |
2 | 12,5 | 37,5 | 31,0 |
3 | 25 | 25 | 13,6 |
4 | 50 | - | 6,3 |
Der Farbumschlag erfolgt von farblos zu orange-braun.
Es laufen folgende Reaktionen ab:
Das Iodat-Ion reagiert in saurer Lösung mit den Hydrogensulfit-Ionen, die als schwaches Reduktionsmittel fungieren
Oxidation: HSO3-(aq) + H2O(l) → HSO4-(aq) + 2 H+(aq) + 2 e- | x3
Reduktion: IO3-(aq) + 6 H+(aq) + 6 e- → I-(aq) + 3 H2O(l)
Redoxreaktion: IO3-(aq) + 6 H+(aq) + 3 HSO3-(aq) → 3 HSO4-(aq) + 6 H+(aq) + I-(aq)
Wenn das Reduktionsmittel verbraucht wurde, dann reagieren die überschüssigen Iodat-Ionen mit den Iodid-Ionen schlagartig (Farbumschlag) zu elementarem Iod. Es handelt sich um eine Synproportionierungsreaktion.
Oxidation: 2 I-(aq) → I2(aq) + 2e- | x3
Reduktion: IO3-(aq)+ 6 H+(aq) + 6 e- → I-(aq) + 3 H2O(l)
Redoxreaktion: 6 I-(aq) + IO3-(aq) 6 H+(aq) → 3 I2(aq) + 3 H2O(l) + I-(aq)
Das bedeutet, die Reaktionsgeschwindigkeit zeigt eine Konzentrationsabhängigkeit, die von der Konzentration des Reduktionsmittels abhängig ist. Durch die unterschiedlichen Konzentrationen der Lösungen unterscheiden sich die Farbumschläge zeitlich.
Die Lösungen werden mit Natriumthiosulfat versetzt und in den Behälter für organische Stoffe gegeben.
D. Wiechoczek, http://www.chemieunterricht.de/dc2/rk/v-landol.htm, 07.12.2004 (letzter Aufruf am 14.08.2015 um 8.05 Uhr).D. Wiechoczek, http://www.chemieunterricht.de/dc2/rk/landolt.htm, 04.09.2006 (letzter Aufruf am 14.08.2015 um 7.36 Uhr).
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