Benedict"sche Probe

von Thore Schulz

Thema: Ernährung, Verdauung Tags: Ernährung, Verdauung, Zucker, Stärke Klassenstufen: 5-6 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: Dieser Versuch zeigt, dass die Verdauung von Lebensmitteln bereits im Mund beginnt.

Materialien

Gasbrenner, Reagenzgläser, Reagenzglasklammer, Pasteurpipetten, Bechergläser

Chemikalien

Natriumcitrat, Natriumcarbonat, Kupfer(II)-sulfat, Wasser, Untersuchende Substanzen (Stärke und Glucose), Speichel

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Tri-Natriumcitrat-5,5-Hydrat ----
Natriumcarbonat wasserfrei H319--
Kupfer(II)-sulfat wasserfrei H302-H319-H315-H410--
Stärke löslich ----
Zucker ----

Durchführung

ür 50 mL Benedict-Reagenz werden 8,65 g Natriumcitrat und 5 g Natriumcarbonat in 35 mL Wasser gelöst. Des Weiteren werden 0.86 g Kupfer(II)-sulfat in 10 mL Wasser gelöst. Die Lösungen werden zusammengeführt und auf 50 mL aufgefüllt. Für den Versuch werden drei Reagenzgläser wie folgt befüllt: Reagenzglas 1: Eine Spatelspitze Glucose, 2 mL Wasser, einige Tropfen Benedict-Reagenz; Reagenzglas 2: Eine Spatelspitze Stärke, 2 mL Speichellösung, einige Tropfen Benedict-Reagenz; Reagenzglas 3: Eine Spatelspitze Stärke, 2 mL Wasser, einige Tropfen Benedict-Reagenz. Die Speichellösung wird angesetzt indem ein wenig Speichel mit 25 mL Wasser aufgefüllt werden. Nachdem alle Reagenzgläser befüllt sind, werden sie vorsichtig mit dem Gasbrenner erhitzt.

Beobachtung

Die Glucose-Lösung färbt sich von blau über grün/türkis hin zu orange. Bei der Speichelstärke-Lösung ist gleiches zu beobachten. Die reine Stärkelösung zeigt keine Farbveränderung.

Abb. 1: Benedictsche-Probe, links die positive Kontrolle, in der Mitte die negative Kontrolle und rechts die Speichelprobe.
Abb. 2: Ein Stärkemolekül.
Abb. 3: Vereinfachte Darstellung eines Stärkemoleküls links und rechts einzelne Zuckermoleküle.

Deutung

Fachliche Deutung <\b> Die Verdauung des Menschen beginnt bereits im Mund. Durch die Kaubewegung wird die Nahrung zerkleinert und die im Speichel enthaltenden Enzyme wie α-Amylase spalten bereits Stärkemoleküle in Maltose auf. Die Maltose ist ein reduzierender Zucker und lässt sich durch das Benedict-Reagenz nachweisen. Allgemein wird die organische Verbindung durch die Kupferionen des Benedict-Reagenz oxidiert, wodurch sich Kupfer(I)-oxid bildet, welches durch die orangene Färbung sichtbar wird. Eine weitere Funktion des Speichels ist, dass sie den Nahrungsbrei flüssiger macht, damit dieser besser über die Speiseröhre in den Magen gelangt. Deutung für die SuS <\b> Im Mund beginnt die Verdauung. Durch die Kaubewegung und den Speichel werden größere Moleküle wie Stärke, welches aus vielen Zuckermolekülen bestehen, aufgespalten. Diese Zucker werden mit dem Benedict-Reagenz sichtbar. Zusätzlich macht der Speichel die Nahrung flüssiger, sodass sie besser in den Magen gelangt.

Entsorgung

Die Lösungen werden im Abfallbehälter für Schwermetalle entsorgt.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Dieser Versuch eignet sich im Themengebiet der Ernährung als Zuckernachweis, ähnlich wie die Fehling-Probe. Im Bereich der Verdauung kann im Anschluss ein Versuch gezeigt werden in dem die Verdauung im Magen simuliert wird. Beispielsweise könnte Fleisch in Salzsäure zersetzt werden. Im Anschluss kann ein Versuch gezeigt werden der die Verdauung im Dünndarm simuliert.

Literatur

[1] D. Wiechoczek, http://www.chemieunterricht.de/dc2/auto/benedict.htm (Zuletzt abgerufen am 23.07.2017 um 20:21)


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